Der Rundfunk Berlin-Brandenburg ("rbb") meldet heute morgen, dass über einen Twitter-Account zahlreiche Daten von Politikern und Künstler bzw. Promis veröffentlicht wurden (Quelle: https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2019/01/hacker-angriff-daten-dokumente-politiker-kuenstler-youtuber-twitter.html) . Nach dem Bericht sollen Daten von Politikern aller Parteien,
außer der AFD dabei gewesen sein. Bei den Daten handelt es sich wohl um Scans von Personalausweisen, Chatprotokolle, Briefe, Bankunterlagen etc. Der Twitter-Account würde nach dem Bericht seit 2016 immer wieder derartige Daten veröfffentlichen und der Betreiber soll sich angeblich in Hamburg befinden.
Bei solchen Meldungen muss man in der Bewertung immer sehr vorsichtig sein, vor allen wenn im Bericht gleich die entsprechende Erklärung bzw. der Schuldige mitgeliefert wird. Hilfreich ist m.E. nach der Ansatz "Cui bono" - Wem nützt es? Und jetzt grübeln wir mal ...
Was kann man für sich aus dieser Meldung mitnehmen? Denken Sie dreimal darüber nach, was Sie einscannen und wo Sie das ablegen. Einmal veröffentlicht, fängt man so etwas nicht wieder ein... Und denken Sie sechsmal darüber nach, was Sie elektronisch kommunizieren. Erinnern Sie sich noch an die Wikileaks-Afffäre, bei der über Wikileaks interne amerikanische Botschaftsdepeschen mit Dossiers über Regierungschefs veröffentlicht wurden? Versetzen Sie sich kurz in die Situation der amerikanischen Botschafter, die in den jeweiligen Ländern den Inhalt der Depeschen dem dortigen Regierungschef erklären mussten... Als EDV-Sachverständiger muss ich Ihnen raten genau zu prüfen, ob Sie wirklich bei sozialen Medien mitmachen müssen. Und wenn Sie das tun sollten Sie die Sicherheitsangebote, die Ihnen der Dienst macht, zur Steigerung der Sicherheit (was i.d.R. mit einer Steigerung der Unbequemlichkeit einhergeht), anzunehmen...